Der Erfolg eines Unternehmens basiert maßgeblich auf der
Qualität der Entscheidungen seiner Führung, insbesondere des Unternehmers oder
Entrepreneurs.
Leider lässt sich in der Praxis feststellen, dass diese
Entscheidungen – gerade im Mittelstand – relativ wenig durch den
Einsatz betriebswirtschaftlicher Methoden auf Grundlage einer rationalen
Entscheidungstheorie unterstützt werden. Für diese Defizite gibt es drei
wesentliche Ursachen:
- Viele moderne betriebswirtschaftliche Methoden sind so
kompliziert, dass sie sinnvoll nur von einem Spezialisten – sei es
ein Unternehmensberater oder eine innerbetriebliche Stabsstelle –
angewendet werden können.
- Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Anwendung
vieler betriebswirtschaftlicher Methoden Informationen erfordert, die
nicht verfügbar sind. Was nutzt es zu wissen, wie gemäß der Theorie der
monopolistischen Konkurrenz gewinnoptimale Verkaufspreise festzulegen
sind, wenn man einen dabei relevanten Parameter, die „Elastizität
der Nachfrage“, nicht kennt und auch kaum ermitteln kann?
- Oft werden in mittelständischen Unternehmen alle wichtigen
Entscheidungen vom Inhaber selbst vorbereitet und weitgehend allein
getroffen. Da dieser typischerweise als wichtigste Person im Unternehmen
mit einer Vielzahl operativer Aufgaben belastet ist, steht meist zu wenig
Zeit für wichtige Entscheidungen zur Verfügung.
Änderungen der Betriebsorganisation, Großinvestitionen oder
neue Marketingstrategien werden beschlossen, ohne alle relevanten Konsequenzen
für das Unternehmen – und insbesondere die Risiken – zu
durchdenken. Externe Beratung umfasst primär oft steuerliche oder
finanzierungstechnische Aspekte, nicht aber betriebswirtschaftlich-strategische
Kernfragen.