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Höchstschadenswert
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Definition

Der Höchstschadenswert stellt inhaltlich den "Worst-Case" Szenario eines Risikos dar und stellt statistisch gesehen ein Quantilhttp://de.wikipedia.org/wiki/Quantil (siehe 19.1) oder Value-at-Risk der Schadensverteilung dar, wobei das Konfidenzniveau zu dem es berechnet wird, vom Anwender (unter Einstellungen) definiert werden kann.

Bei einem eingestellten Konfidenzniveau von 95% stellt also der Höchstschadenswert des Risikos dar, welche in 95% der Fälle nicht überschritten wird. Im Umkehrschluss, kann in 5% der Fälle ein noch höheres Schaden eintreten als dieser Wert. (siehe Grafik)

 

Berechnung

Im allgemeinfall wird das Quantil bzw. der Höchstschadenswert des Risikos aus der Mikrosimulation der Risiken ermittelt.

 

Nutzen

Der Höchstschadenswert dient als Vergleichsinstrument der einzelnen Risiken untereinander (ähnlich zu Relevanzskala). Bis die Relevanzskala jedoch den Vergleich nur auf eine "Halb-quantitive" ebene ermöglicht, wird hier auf die komplette Risikoquantifizierung zurückgegriffen.

Risiken mit höheren Höchstschadenswerten sind "schlimmer" bzw. "gefährlicher" für das Unternehmen, als jene mit niedrigen Höchstschadenswerten.

Durch den Höchstschadenswert werden die Risiken miteinander besser vergleichbar, als mit dem oft in der Praxis verwendeten Vorgehensweise des Vergleichs von Erwartungswerterten, oder Darstellung eines Erwartungswert / Eintrittswahrscheinlichkeit Matrix. Wird ein Risiko mit einem Erwartungswert = 0 aber Standardabweichung > 0 (z.B. mit einer Normalverteilung) hauptsächlich / nur nach seinem Mittelwert / Erwartungswert beurteilt, erscheint dies als irrelevantes Risiko (da per Definition sein Erwartungswert 0 ist). Jedoch je nach Ausprägung seiner Standardabweichung, kann das Risiko sehr wohl gefährlich für das Unternehmen sein, was sich in seinem Höchstschadenswert widerspiegelt.