Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Konzepte der Berücksichtigung von Risiken bei der Bewertung (z.B. in der Discounted Cash-Flow-Methode). Kapitalkostenkonzepte zielen darauf ab, Ertragsforderungen der Kapitalgeber von Unternehmen in Mindestanforderung an die erwartete Rendite von Investitionen zu transformieren (Rudolph, 1986, S. 892). Aufgrund der unterschiedlichen Risikohöhe (und Risikostruktur) von Investitionen sind dabei projektspezifische Kapitalkostensätze sinnvoll (vgl. z.B. Rudolph, 1986, S. 893). Nur in vollkommenen Kapitalmärkten sind diese unabhängig von allen anderen Investitionen eines Unternehmens und dessen Verschuldungsgrad (Diversifikation). In einem vollkommenen Kapitalmarkt verfügt nämlich jeder Aktionär selbst über ein perfekt diversifiziertes Portfolio.
Bei der Risikozuschlagsmethode wird der risikolose Zinssatz um einen Risikozuschlag
erhöht. Der Risikozuschlag
ist Abhängig vom Risikoumfang und dem
Preis für eine Einheit Risiko einer Marktgröße (Risikomarktprämie), die von
Präferenzen, speziell der Risikoaversion, aller Marktteilnehmer abhängt. Das
Unternehmensrisiko kann dabei durch einen Zuschlag beim Kapitalkostensatz (Risikoprämienmethode,
Risikozuschlagsmethode oder Zinszuschlagsmethode) berücksichtigt werden (vgl.
Siepe, 1986). Bei Verwendung eines Risikozuschlags auf den risikolosen Zins
(Risikozuschlagmethode) ergibt sich durch den Zinseszinseffekt zwangsläufig
eine immer stärkere Diskontierung von Zahlungen, je weiter diese in der Zukunft
liegen – unabhängig vom tatsächlichen Risiko dieser Zahlungen, was
sicherlich in vielen Fällen nicht angemessen ist (siehe z.B. Hering, 2003, S.
280). Eine Möglichkeit dieses Problem zu lösen ist bei der Anwendung der
Risikozuschlagmethode die Risikoprämie lediglich einmalig zu verwenden (vgl.
Kruschwitz/Löffler, 2002).