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Wertschöpfungstiefe
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Eine strategische Ausrichtung der Wertschöpfungskette auf „Autarkie“ ist grundsätzlich verbunden mit der Abdeckung einer Vielzahl von Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette und damit einer tendenziell hohen Fertigungstiefe. Ziel ist es, Synergien entlang der Wertschöpfungskette zu nutzen, Schnittstellen möglichst optimal zu gestalten und Abhängigkeiten von Lieferanten zu verhindern. Nachteilig bei dieser strategischen Ausrichtung sind jedoch der risikosteigernd wirkende hohe Fixkostenanteil und die Gefahr, sich zu „verzetteln“, das heißt, auch Aktivitäten wahrzunehmen, die nicht durch die eigenen Kernkompetenzen abgedeckt sind. Maßgeblich bei der Strategie eines „Wertschöpfungsverbunds“ sind dagegen relativ kleine Teile der Wertschöpfungskette, die optimal durch die eigenen Kernkompetenzen abgedeckt sind. Daraus ergeben sich tendenziell eine geringe Fertigungstiefe und eine hohe Anzahl von zugekauften Produkten und Dienstleistungen. Entscheidend für derartige Unternehmen sind daher eine hohe „Netzwerkkompetenz“ – die beispielsweise auch beim Outsourcing wichtig ist –, die Kenntnis der Lieferantenmärkte, die Fähigkeit, unterschiedliche Unternehmen in einem Leistungserstellungsprozess zu koordinieren, und die Fähigkeit, Schnittstellen zu Lieferanten zu sichern. Bei dieser strategischen Ausrichtung reduziert sich üblicherweise die Komplexität des Leistungserstellungsprozesses im Inneren; andererseits steigt aber die Komplexität des Lieferanten-Managements an. Außerdem besteht die Gefahr, dass Abhängigkeiten von Schlüssellieferanten entstehen oder dass Kernkompetenzen durch Outsourcing verloren gehen.