Die Strategiedimension der „Leistungsbreite“ bewegt sich in den Grenzen zwischen Konzentration und Diversifikation. Konzentration bedeutet insbesondere, dass sich Unternehmen auf ein sehr enges Leistungsspektrum beschränken. Damit einher geht das Bestreben, sich auf eher wenige Kunden und Lieferanten festzulegen. Man geht davon aus, dass die begrenzten Ressourcen genau dort einzusetzen sind, wo der Grenznutzen am größten ist. Dem Konzept der „kritischen Masse“ folgend wird oft unterstellt, dass erst der massive Einsatz von bestimmten Ressourcen für ausgewählte Aktivitäten einen Erfolg ermöglicht. Dabei wird großer Wert auf den Nutzen und die Realisierung von Lern- und Erfahrungskurveneffekten sowie Größen-Degressionsvorteilen gelegt, von denen man sich eine Reduzierung der Stückkosten erwartet. In denjenigen Tätigkeitsfeldern, auf die sich das Unternehmen konzentriert, wird dann oft eine hervorragende Kompetenz erreicht, die auch im Rahmen des Marketings besonders herausgestellt werden kann. Eine starke Konzentration auf ein relativ enges Tätigkeitsfeld birgt aber häufig relativ große Risiken, weil der Erfolg des Unternehmens ausschließlich von dieser Aktivität abhängt. Unternehmen mit der strategischen Ausrichtung „Diversifikation“ haben hingegen ein breites Leistungsangebot – sind also relativ weit diversifiziert. Sie bedienen eine Vielzahl von Marktsegmenten, was auf der Absatzseite einen risikomindernden Effekt mit sich bringt. Grundprinzipien dieser Unternehmen sind die gezielte Nutzung von Synergieeffekten zwischen den einzelnen Aktivitäten, die Verstärkung der eigenen Wettbewerbsposition durch die konsequente Besetzung von Randfeldern sowie das Nutzen von Cross-Selling-Effekten. Das breite Spektrum erlaubt es, den in vielen Märkten erkennbaren Trend zu differenzierten, individuellen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Anstelle der „Economies of Scale“ wird auf eine Realisierung der „Economies of Scope“ (Verbundvorteile) Wert gelegt. Von Nachteil sind bei dieser strategischen Ausrichtung die oft sehr hohe Komplexität der Unternehmen, die Gefahr einer Verzettelung sowie das oft fehlende „Spezialisten-Image“ bei den Kunden.