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Risikofaktorenverknüpfung
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Um die Position mit einem Risikofaktor zu verknüpfen bzw. die vorhandene Verknüpfung zu bearbeiten muss diese uuerst ausgewählt werden, indem Sie auf die Zeile der Position klicken. Nach Auswahl der Position werden auf der rechten Seite die schon angelegten Verknüpfungen dargestellt.

Die Risikofaktorverknüpfung wird durch folgende Angaben definiert:

         Einflüsse: Auswahl des Risikofaktors, der mit der Position verknüpft wird.

         X: Wirkungsstärke des Risikofaktors

         Wirkung: Auswirkungsart der Entwicklung des Risikofaktors

         Disabled: Ob die Risikofaktorverknüpfung in der Simulation betrachtet werden soll

 

Nachfolgend werden diese Eigenschaften ausführlich dargestellt. Anschließend werden einige Beispiele für die Parametrisierung genannt.

 

Einflüsse:

Hier können Sie den Risikofaktor auswählen, der mit der Position verknüpft werden soll, bzw. neue Verknüpfungen anlegen.

 

Verknüpfung anlegen

Um eine neue Verknüpfung anzulegen, klicken Sie in der letzten (leere) Zeile des rechten Fensters in der Spalte „Einflüsse“ auf die Drop-Down-Box. Die Liste der vorhandenen Risikofaktoren erscheint. Wählen Sie den gewünschten Risikofaktor aus. Damit wird die Zeile angelegt und eine neue leere Zeile (für weitere Verknüpfungen) erscheint.

 

Hinweis:

Sie können auf eine Position eine beliebige Anzahl von Risikofaktoren wirken lassen. So kann z.B. für die Materialkosten sowohl der Risikofaktor „Materialpreisindex“ als auch der Risikofaktor „USD-Kurs“ relevant sein.

 

Verknüpfung löschen

Um eine vorhandene Verknüpfung zu löschen,  markieren Sie die Zeile der Position indem Sie auf die Zeile der ersten Spalte der Positionszeile klicken (in der ersten Spalte erscheint das Piktogramm „Pfeil nach rechts“), dadurch wird die komplette Zelle markiert.

Abbildung 190: Markierte Verknüpfungszeile

Drücken Sie anschließend die „Entfernen“-Taste. Die Zeile wird gelöscht.

Hinweis:

Beachten Sie, dass keine Sicherheitsabfrage erfolgt. Nach der Betätigung der „Entfernen“-Taste wird die Zeile und damit die Position samt allen angelegten Risikofaktorverknüpfungen gelöscht.

 

X (Wirkungsstärke)

Mit der Wirkungsstärke (erfasst als Dezimalzahl) wird definiert, welcher Anteil der relativen Abweichung des Risikofaktors von seiner Planannahme auf die verknüpfte Position übertragen werden muss. Dabei sagt der Wert 1 aus, dass die komplette Abweichung berücksichtigt wird, während der Wert 0,5 nur die Hälfte der relativen Änderungen berücksichtigt (z.B. weil nur 50% der Materialkosten in USD-Raum ist). Die Eingaben sind begrenzt, wobei Werte über 1 und unter -1 sind eher ungewöhnlich. Negativwerte stellen dar, dass ein höherer Wert des Risikofaktors zu einem niedrigeren Wert der Position führt. Z.B. beim Umsatz im USD-Raum (bei in USD festgesetzten Preisen) für ein Unternehmen das in EUR fakturiert, hängt der Umsatz mit einem negativen Faktor an dem USD/EUR-Kurs.

 

 

Wirkung

Um die Auswirkung der Änderungen der Risikofaktoren auf die verknüpfte Position zu spiegeln, gibt es zwei Methoden, den der Anwender je Risikofaktorverknüpfung wählen kann

         Multiplikativ

         Exponentiell

 

Diese Bezeichnungen weisen auf die mathematische Funktion, wie der erfassteFaktor X (Wirkungsstärke, siehe oben) berücksichtigt wird, hin. Nachfolgend werden die beiden Vorgehensweisen im Detail dargestellt:

 

         Multiplikative Verknüpfung:

Bei dieser Vorgehensweise multipliziert die Wirkungsstärke die relative Abweichung des Risikofaktors von seinem Planwert (in der Periode).

Diese Methode ist zu bevorzugen, wenn die relative Änderung des Risikofaktors auf die relative Änderung der verknüpften Position gespiegelt werden soll, z.B. Änderung von Kosten in Relation zur Änderung des Währungskurses. Der Wirkungsstärkefaktor stellt hier den Elastizitätsfaktor dar (vgl. 19.45) Diese Vorgehensweise entspricht einer Variabialitätsbetrachtung, ähnlich der Variabilität der Materialkosten von der Umsatzmenge. Die Berechnungsformel für diese Vorgehensweise lautet:

 

 

Also bei einer Wirkungsstärke X = 1 (entspricht 100% Variabilität) führt die Verdoppelung des Risikofaktors (gegenüber seinem Planwert) zu einer Verdoppelung (c.p.) der verknüpften Position.

 

Auswirkung mehrerer Risikofaktoren mit multiplikativer Verknüpfung:

Werden mehrere Risikofaktoren mit multiplikative Verknüpfung gleichzeitig auf eine Position gespiegelt, ist die Wirkung dieser Faktoren additiv. Erhöht also RF1 (an sich) die Position um 10% und RF2 (an sich) um 10%, führt dies (falls alle Wirkungsstärken X=1 sind) zu einer gemeinsamen Erhöhung um 20% gemäß der Formel: (1+10%+10%)*(1+10%).

 

 

Fallbeispiel:

Ein Beispiel dieser Art von Wirkungsweise sind Währungskursänderungen (z.B.) bei Einkaufskosten. Wenn z.B. 60% der Materialkosten in USD-Raum gekauft werden (das Unternehmen aber in EUR fakturiert) sollten die Materialkosten mit dem USD-Kurs verknüpft werden mit X= - 0,6. Beachten Sie die Vorzeichen in diesem Beispiel. Den Wert 0,6 trägt der Tatsache Rechnung, dass nur 60% der Einkäufe in USD passieren. Das negative Vorzeichen ist notwendig, da USD-Kurs (in Europa standardmäßig) als Mengennotierung geführt wird. Der beispielhafte Kurs 1,3 in Mengennotierung bedeutet, dass für 1 EUR 1,3 USD zu erwerben ist. Damit bedeutet ein höherer Kurswert (z.B. 1,6) einen billigeren USD und damit weniger Materialaufwand in EUR.

Würden Sie den Risikofaktor Währungskurs jedoch als Preisnotierung beschreiben (was dem reziprok der Mengennotierung entspricht) sollte in dem obigen Beispiel natürlich ein positives Vorzeichen erfasst werden.

 

 

         Exponentielle Verknüpfung:

Grundsätzlich ist diese Vorgehensweise für Risikofaktoren gedacht, die als Wachstumsraten abgebildet werden, die Positionen aber eigentlich mit dem dazugehörigen Index zu verknüpfen sind. Die Berechnungsformel für diese Vorgehensweise lautet:

 

Zuerst wird die Änderung des Faktors in die Änderung des zugrundeliegenden Indexes umgerechnet (Die Berechnung innerhalb der Klammer). ….

 

 

 

 

 

Also bei einer Wirkungsstärke X = 1 führt die Verdoppelung des Risikofaktors (gegenüber seinem Planwert) nicht zu einer Verdoppelung (c.p.) der verknüpften Position, sondern liefert einen erheblich niedrigeren Effekt, dessen Höhe von dem Absolutwert des Risikofaktors abhängt.

 

Auswirkung mehrerer Risikofaktoren:

Die Wirkung eines exponentiellen Risikofaktors wird multiplikativ mit der Wirkung anderer Risikofaktoren (auch die mit multiplikativer Verknüpfung) verbunden. Es erhöht also auch die Wirkung aller anderen, mit dieser Position verknüpften Faktors.

Erhöht also das multiplikativ verknüpfte  RF1 (an sich) die Position um 5%, das multiplikativ verknüpfte RF2 (an sich) um 7 % und die exponentiell verknüpfte Faktoren RF3 bzw. RF4(an sich) um 8% bzw. 10%, führt dies zu einer gesamten Erhöhung (falls alle Wirkungsstärken X=1 sind) um  33,06% gemäß der Formel: (1+5%+7%)*(1+8%)*(1+10%)

 

 

Fallbeispiel:

Grundsätzlich ist diese Vorgehensweise für Risikofaktoren gedacht, die als Wachstumsrate abgebildet werden, also die relativen Änderungen zwischen den Perioden zeigen.

 

Ein Beispiel für diese Art von Wirkungsweise sind die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftswachstum(srate) und (z.B.) bei Umsätze. Wenn z.B. die Wachstumsrate der Wirtschaft von 1% sich auf 2% steigert (was eine relative Verdoppelung darstellt), sollte dies normalerweise, auch bei einer starken Abhängigkeit der Umsätze von der Wirtschaftsstärke, zu keiner Verdoppelung der Umsätze führen…