In den Eingabefeldern im Block „Schwankungen“ können Sie die Schwankungen der wichtigsten GuV-Positionen erfassen
Beachten Sie, dass bei der Erfassung der Schwankungen der einzelnen Positionen immer die Eigenschwankung dieser Position erfasst werden soll. So schwankt z.B. der Materialaufwand mit der Umsatzmenge (verknüpft durch die Angabe der Variabilität, siehe nachfolgender Abschnitt). Bei der „Materialkostenschwankung“ muss also nur noch der Teil der Schwankung dieser Positionen erfasst werden, die aus anderen Ursachen als der Umsatzschwankung resultieren. So könnten z.B. den Materialpreis und/oder die (unsichere) Materialeinsatzquote schwanken.
Innerhalb des Blocks sehen Sie neben der Erfassung der Schwankungen weitere Felder zur Information
Abbildung 113: Schwankungen auf der Seite Planungsunsicherheiten
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Basisgröße:
In dieser Spalte werden die Planwerte (erstes Planjahr) der verknüpften
Positionen (z.B. „Umsatzerlöse“ bei Mengenschwankung oder
„Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung“ bei
Schwankung Kreditorenfrist, siehe auch 21.2)
dargestellt.
• Standardabweichung Normalverteilung:
Möchten Sie die Schwankung der Position mit Hilfe einer Normalverteilung (siehe 19.17) beschreiben, müssen Sie hier die Parameter der Standardabweichung (siehe 19.9) erfassen. Die Erfassung erfolgt in Prozent der Basisgröße der Position (siehe oben), der gleichzeitig den Erwartungswert (siehe 19.7) bildet.
Hierbei wird davon ausgegangen, dass es im Laufe eines Geschäftsjahres zu einer Vielzahl von Ereignissen kommt, die dazu führen, dass sich am Ende des geplanten Jahres Abweichungen von den ursprünglichen Planwerten ergeben. Diese Ereignisse können als Risiken angesehen werden, im Sinne einer positiven oder negativen Abweichung von der Zielgröße. Da sich in einem Geschäftsjahr in der Regel eine Vielzahl solcher Risiken realisieren, kann das statistische „Gesetz der großen Zahlen“ angewendet werden, das es erlaubt, diese Risiken mit einer Normalverteilung zu beschreiben.
Als Hilfestellung (Daumenregel) zur Ermittlung der Standardabweichung können Sie sich überlegen, welche maximale noch realistische Abweichung die betrachtete Größe haben kann. Wenn Sie zum Beispiel für die Mengenschwankung ermitteln, dass diese maximal 15% über und 15% unter dem Planwert liegen kann, so beträgt die zugehörige Standardabweichung etwa 1/3 von 15%, also ca. 5%.
Beachten Sie, dass die Normalverteilung immer symmetrisch ist. Abweichungen vom Erwartungswert nach oben und nach unten sind gleich wahrscheinlich.
Die FVG kann eine Liste von Benchmarkwerten dieser Schwankungen zur Verfügung stellen.
Hinweis:
Sie können gleichzeitig normalverteilte Schwankungen als auch dreiecksverteilte Schwankungen (unten) erfassen. Beide werden in der Simulation (multiplikativ) ausgewertet, siehe auch 21.2.
• Kleinster Wert (Min), häufigster Wert (Norm), größter Wert (Max):
Sie können die Schwankungen der Positionen auch mit Hilfe einer Dreiecksverteilung erfassen (siehe 19.23). Neben der intuitiveren Abfrage der Daten ist ein weiterer Vorteil der Dreiecksverteilung im Vergleich zur Normalverteilung, dass auch asymmetrische Verteilungen möglich sind. Es kann also ein Gefahren- oder Chancenüberhang erfasst werden. Die Erfassung erfolgt in Prozent der Basisgröße der Position (siehe oben). Negative Abweichungen von Basisgröße müssen Sie mit einem negativen Vorzeichen abbilden.
Hinweis:
Beachten Sie, dass die Erfassung in mathematische Reihenfolge von links nach rechts erfolgen soll, also z.B. -2% (kleinster Wert), 0% (wahrscheinlichster Wert), 3% (höchster Wert). Wird diese Reihenfolge nicht eingehalten, kommt es zu falschen Ergebnissen.
Hinweis:
Sie können gleichzeitig normalverteilte Schwankungen als auch dreiecksverteilte Schwankungen (unten) erfassen. Beide werden in der Simulation (multiplikativ) ausgewertet siehe auch 21.2.
• Schwankung absolut
In dieser Spalte wird die berechnete theoretische Standardabweichung (siehe 19.9) der Position als Absolutwert zur Information dargestellt. Dabei werden sowohl Normalverteilung als auch Dreiecksverteilung herangezogen.
• Verschiebung des Erwartungswertes
Während bei der Normalverteilung (durch deren Symmetrie) die Basisgröße gleich der Erwartungswert ist, kann mit Hilfe einer asymmetrischen Dreiecksverteilung eine Verschiebung des Erwartungswertes auftreten. Diese, durch die definierte Dreiecksverteilung erzeugte Verschiebung wird hier zur Information dargestellt.